Die Gemeinsamkeiten von friedliebenden Menschen

Klaus Röber, Eckard Karth

Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren. Ehrliche Worte sind durchaus wirksame Waffen.

Pazifismus als ein Weg zum Frieden

Am Mittwoch, dem 2. Juli 2023, waren mehrere Mitglieder unserer Arbeitsgemeinschaft zum Vortrag "Der Weg zum Frieden - Die Bergpredigt" in der Veranstaltungsreihe "Diskurs zu aktuellen gesellschaftlichen Themen"in der Kirche von Kessin vor den Toren von Rostock zu Gast.

Der Vortragende war Herr Dr. Eugen Drewermann, ein Theologe, der sich auf Grund seiner offenen Argumentation zu christlichen und menschlichen Fragen mit seinen Kirchenoberen überworfen hat.

Unabhängig von den persönlichen Folgen für ihn, handelt er entsprechend seinen Überzeugungen auf der Grundlage der christlichen Lehre in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Lage und der wachsenden Kriegsgefahr so, wie es die Berufung von Christenmenschen sein sollte.

Herr Dr. Eugen Drewermann widersprach den Aufrufen zur Fortführung und Eskalierung der militärischen Auseinandersetzungen in der älteren und jüngeren Vergangenheit bis hin zum Krieg in der Ukraine. In einem historischen Abriss nannte er dafür viele Beispiele der gewaltsamen Vernichtung von Menschen in immer größeren Dimensionen. Der Vortragende betonte, dass dabei in der Vergangenheit der Glaube oft missbraucht und die Grundsätze menschlichen Umgangs miteinander durch die Stiefel von Mördern zertreten wurden. Das motivierte z. Bsp. den ehemaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt, sich in einem Gespräch mit den französischen Präsidenten auf Grund seiner persönlichen Erlebnisse während des zweiten Weltkrieges als Atheist zu bezeichnen.

Dr. Drewermann bezog klar Position, dass der von Russland geführte Krieg als Verbrechen zu verurteilen ist. Zugleich machte er die Zuhörer auf die Vorgeschichte des 24. Februar 2022 aufmerksam: Im Ergebnis der Entwicklung nach dem Ende des "Kalten Krieges" und der damit durch die damalige Sowjetunion ermöglichten Vereinigung Deutschlands ist zu bedenken, dass die vollzogene NATO-Osterweiterung aus russischer Sicht als Bedrohung der eigenen Sicherheit wahrgenommen werden kann. Mit der für die Ukraine in Aussicht gestellten Mitgliedschaft in der NATO wurden die historischen Erfahrungen Russlands ignoriert, mit der dabei möglicherweise empfundenen Verletzung seiner Sicherheitsinteressen.

Angst, so stellte der Redner fest, war von jeher ein Motiv für die stets wachsende Rüstung und ihre Entfesselung in militärischen Auseinandersetzungen. So verurteilte Herr Dr. Eugen Drewermann jegliches Schüren von Angst und schloss seinen Vortrag mit der Forderung nach sofortiger Einstellung der Kampfhandlungen und anschließender Aufnahme von Friedensverhandlungen.

Lang anhaltender Beifall der großen Zuhörer-Gemeinschaft bezeugte die volle Unterstützung für diese Forderungen.

Anstatt sich aber auf diplomatischen Wege zu bemühen, die Situation zu entschärfen, wird von Seiten derer, die am Krieg verdienen, eine Angst geschürt, von deren Eskalation einige an den Schalthebeln der Macht sitzende Narren tatsächlich glauben, sie bekämen nichts oder am wenigsten von dem zu erwartenden Elend zu spüren.

Als Mitglieder der Partei DIE LINKE stellten wir in der Friedensfrage die Übereinstimmung mit der Beschlusslage in unserer Partei fest, insbesondere auch eine Bestätigung des am 2.3. 2023 im Bundestag eingebrachten Antrags "Diplomatie statt Panzer" mit der Forderung nach sofortigem Waffenstillstand und einer diplomatischen Initiative für anschließende Friedensverhandlungen.