Wir haben ein besseres Leben für alle zu gewinnen

Die ersten 100 Tage des neuen Landesvorstandes - Die ersten 101 Tage von Wenke Brüdgam und Torsten Koplin als neue Landesvorsitzende -

Die ersten hundert Tage sind eigentlich so etwas wie eine Schonfrist. Eine Zeit, in der man sich mit Kritik zurückhält, abwartet und beobachtet, ob etwas Neues im Entstehen ist. Als wir am 18. November 2017 gewählt wurden, war uns klar, dass wir keine Zeit verlieren dürfen. Wir wollten diese Zeit auch nicht für uns in Anspruch nehmen, denn die Situation in der Partei, die gesellschaftliche Stimmung und die Wahlergebnisse aus Landtags- und Bundestagswahlen mahnten uns zum Handeln.

 

Wir haben Verantwortung für eine Partei bekommen, deren Kampf für Frieden und soziale Gerechtigkeit trotz des gesellschaftlichen Wandels weiterhin aktuell bleibt.

Dieser Wandel ist an unserer innerparteilichen Struktur, zuvorderst an unserer Mitgliedschaft und natürlich auch an unseren Wählerinnen und Wählern, nicht vorbei gegangen. DIE LINKE in Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet wie viele andere Landesverbände Neueintritte. Sie zieht zunehmend Menschen aus prekarisierten und jungen Milieus an. Allerdings gibt es auch viele Menschen, deren Vertrauen wir wieder zurück gewinnen müssen. Unsere Aufgabe wird es sein, Antworten auf deren Lebenssituation zu finden, Zukunftsperspektiven aufzuzeigen, die alle Mitglieder dieser Gesellschaft mit einschließen. Für diese Aufgabe brauchen wir euch und eure Ideen, z. B. auf den Regionalkonferenzen, wo wir unsere kommunalpolitischen Leitlinien für die anstehenden Kommunalwahlen mit euch beraten wollen. Ein erstes Arbeitspapier haben wir auf unserer Klausur mit dem Landesvorstand diskutiert und wissen um eure Erfahrungen, die in diese Leitlinien mit einfließen werden.

Ebenso wollen wir uns aktueller Entwicklungen annehmen. Die Produktion von Waffen und Rüstungstechnik in unserem Land muss angesichts des Einsatzes deutscher Waffen in weltweiten Konflikten ein Ende haben. Wir wollen um zivile Alternativen werben und dabei nicht über, sondern mit den Akteuren und Betroffenen vor Ort und aus der Wissenschaft reden. Dazu wollen wir eine Friedens- und Konversionskonferenz in Wolgast durchführen.

Wir wollen die Partei die Legislaturperiode dieses Landesvorstandes nutzen, um die Partei in den kommenden acht Jahre zukunftsfest zu machen - mit euch gemeinsam unseren Landesverband zu Wahlerfolgen bei den Kommunal- und Europawahlen 2019 verhelfen und mit unseren Kernthemen den Rückhalt in der Bevölkerung wieder zu finden. Dabei sind wir uns im Klaren, dass wir diesen Weg nur an der Seite unserer politischen Partner der außerparlamentarischen Linken, den Gewerkschaften sowie Vereinen und Verbänden beschreiten können. Wir wollen gesellschaftliche Akteure aus Kunst, Wissenschaft und Kultur in unser Handeln mit einbeziehen, auf ihren Rat hören und mit ihnen für ein besseres Mecklenburg-Vorpommern streiten. Dazu haben wir uns mit dem Landesvorstand auf ein Strategiepapier geeinigt, dass wir euch in den kommenden Monaten vorstellen wollen.

Wie so oft sind ambitionierte Starts mit Reibungen verbunden. Die Art und Weise wie wir zu Entscheidungen gekommen sind hat zu Unstimmigkeiten geführt, die wir sehr bedauern und aus denen wir Lehren ziehen und die uns verdeutlichen, dass diese Partei nur zusammen nach vorne bringen  können, wenn wir einander in Achtsamkeit begegnen.

Vor uns liegen viele hundert Tage, an denen wir zeigen wollen, dass DIE LINKE in diesem Land eine lernende Partei ist, die sich aufgemacht hat, für eine bessere Zukunft zu sorgen. Eine Zukunft, in der Rüstungsproduktion in Mecklenburg-Vorpommern durch zivile Alternativen abgelöst wurde. Eine Zukunft, in der unser Land jedem Kind eine Chance bietet, egal aus welchem Elternhaus es kommt. Eine Zukunft, in der anständige Löhne und Renten keine Ausnahme, sondern die Regel in unserem Bundesland sind.

Ob diese Zukunft Wirklichkeit werden kann, wird zuallererst an uns gemeinsam liegen. Darum: Lasst uns die Ärmel hochkrempeln. Wir haben ein besseres Leben für alle zu gewinnen.

 

Eure Landesvorsitzenden

Wenke und Torsten