Erschreckende Zahlen zu Kinderarmut sind Armutszeugnis für Regierung

Der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) legt offen, dass in Deutschland etwa 4,4 Millionen Kinder von Armut betroffen sind. Das sind 1,4 Millionen mehr als bisher – zumindest von offizieller Seite – angenommen.

 

Auch wenn wir als LINKE seit Jahren auf das wachsende Problem Kinder- und Jugendarmut in ganz Deutschland und insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern hinweisen, so sind diese Zahlen erschreckend. Wie kann es sein, dass in so einem reichen Land, wie diesem, die soziale Spaltung mittlerweile so enorm ist, dass jedes dritte Kind in Armut leben muss? Noch vor nicht allzu langer Zeit bestritten SPD und CDU, dass diese Zahlen für unser Bundesland zuträfen.

Doch wie sich zeigt und dies nun auch der DKSB bestätigt, wird das Problem bundesweit lieber mit statistischen Tricks kleingeredet als Abhilfe geschafft. Viele Eltern nehmen die staatlichen Leistungen wegen bürokratischer Hürden oder schlicht aus Scham nicht in Anspruch und fallen daher nach der Zählart von Schwarz-Rot aus der Statistik. Hier muss die Frage erlaubt sein, ob die aufwendigen Antragsverfahren für Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket absichtlich gewählt sind, um Menschen davon fern zu halten. Hier bedarf es sofortigen Änderungen.

Dass die Bundes- und Landesregierungen aus CDU und SPD scheinbar keine Plan gegen die erdrückende Kinderarmut haben, ist ein Armutszeugnis. Als LINKE fordern wir die Absicherung aller Kinder und Jugendlichen mit einer Kindergrundsicherung in Höhe von rund 600 Euro. Außerdem muss das Armutsrisiko für Familien, insbesondere bei Alleinerziehenden, durch einen Mindestlohn ohne Ausnahmen in Höhe von 12 Euro sowie eine ausreichende Mindestrente und sanktionsfreie Mindestsicherung in Höhe von 1.050 Euro abgefangen werden.