"Machen Sie doch mal den Mund auf!"

... so begrüßte die Landtagsabgeordnete, Jacqueline Bernhardt, die Gäste ihres Stammtisches zu Fragen der Gesundheitsversorgung in und um Ludwigslust. Sie spielte damit einerseits auf eine oft von Ärzten an Patienten gerichtete Aufforderung an und forderte andererseits die Gäste zu einer regen Diskussion auf.

 

Der Gesprächsgast des Abends war die gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag, Karen Stramm, die auch am Runden Tisch Gesundheit im Kreis sitzt. Zu Beginn informierte sie über einige grundlegende Zahlen und Fakten.

... so begrüßte die Landtagsabgeordnete, Jacqueline Bernhardt, die Gäste ihres Stammtisches zu Fragen der Gesundheitsversorgung in und um Ludwigslust. Sie spielte damit einerseits auf eine oft von Ärzten an Patienten gerichtete Aufforderung an und forderte andererseits die Gäste zu einer regen Diskussion auf.

Der Gesprächsgast des Abends war die gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag, Karen Stramm, die auch am Runden Tisch Gesundheit im Kreis sitzt. Zu Beginn informierte sie über einige grundlegende Zahlen und Fakten. Das Gesundheitswesen in Deutschland ist der größte Arbeitgeber mit ca. 260 Mrd. Euro Umsatz jährlich und etwa 4 Mio. Beschäftigten. In der Planungsregion Ludwigslust gibt es ein gut ausgebautes Netz an medizinischen Zentren und Arztpraxen, welches die medizinische Grundversorgung in guter Qualität sichert. Es würden aber vor allem Fachärzte fehlen und der stetig steigende Altersdurchschnitt der Allgemeinmediziner deutet bereits seit längerem eine Unterversorgung bei Hausärzten im ländlichen Bereich an. „Mit diesen Problemen beschäftigt sich der Runde Tisch sehr intensiv und greift dabei auch auf Erfahrungen und Modelle aus anderen Kreisen zurück.“ informierte Karen Stramm. So würden bspw. im Kreis Vorpommern-Rügen zwischen niedergelassenen Ärzten, Krankenhäusern und Medizinstudenten Vereinbarungen über Hospitationen, Praktika und Zusatzstipendien geschlossen, um dem medizinischen Nachwuchs die örtlichen Bedingungen näher zu bringen. Sehr schnell gab es jede Menge Fragen aus den Reihen der etwa 20 Zuhörer. Von grundsätzlichen Fragen zur Vereinbarkeit von ärztlichem Ethos und  privat-wirtschaftlichen Zwängen, über den Einsatz von Gemeindeschwestern bis zu Fragen, was die Kreispolitik denn ausrichten könne, reichte der Fragenkatalog. Die beiden Politikerinnen versuchten, möglichst genau zu antworten. Als Fazit bleibt festzuhalten: Die Politik und damit auch die LINKE steht immer vor dem Spagat zwischen der Forderung nach mehr Staat im Gesundheitswesen und der Sicherung einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung für jedermann, unabhängig vom Geldbeutel. Nicht zu allen Fragen hat die LINKE auch Antworten. Aber sie bietet mit ihrem Konzept der Bürgerversicherung alternative Lösungen an. „Das Thema Gesundheitspolitik ist viel zu umfangreich, um es an einem Abend abzuhandeln.“ beendete Jacqueline Bernhardt den Abend und versprach, das Thema wieder öffentlich aufzurufen und dann auch mit Medizinern ins Gespräch zu kommen.