Simone Oldenburg

Als Lehrerin und Mutter weiß ich, dass jedes Kind lernen möchte und lernen kann. Unsere Mädchen und Jungen brauchen nur unterschiedlich viel Zeit und Zuwendung. Ich weiß, dass die Verantwortlichen in den Schulen und vorschulischen Einrichtungen ihr Bestes geben, aber bei den herrschenden Rahmenbedingungen ist dies oft ein vergebliches Mühen. Es können und müssen Weichen gestellt werden, um unseren Kindern gerechte Chancen für ihren Weg in das Leben zu geben. Ich werde mich dafür einsetzen, dass es mit uns ein gleichberechtigtes und gemeinsames Lernen für alle Kinder gibt; eine Erhöhung der Förderstunden erfolgt; die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte verringert wird; die Integration der Kinder mit Benachteiligungen und Begabungen in eine „gute Schule für alle“ gelingt; alle Jugendlichen einen Schulabschluss erhalten. Es ist an der Zeit, sich Zeit für unsere Kinder zu nehmen, denn sie verlassen sich auf uns.

_________________________________________________________________________

Kindern eine Stimme geben

Simone Oldenburg wechselt vom Lehrerpult in den Landtag

„Ich würde nie von hier weggehen“, sagt Simone Oldenburg. Kein Zweifel, sie fühlt sich zuhause im Norden, zwischen Ostsee und Seenplatte. Geboren und aufgewachsen ist sie in Wismar. Ende der achtziger Jahre verließ sie ihre Heimatstadt Richtung Sachsen, um zu studieren. Doch kaum hatte sie 1994 das Lehrer-Staatsexamen in der Tasche, kehrte sie Leipzig den Rücken und wieder zurück nach Mecklenburg-Vorpommern. Den Ehemann an der Seite, ebenfalls Lehrer und ebenfalls Mecklenburger. Beide finden hier Arbeit und bald auch ein Häuschen in Gägelow - einem Dorf, nur einen Katzensprung entfernt von Wismar.

Sie arbeitet als Lehrerin für Deutsch, Geschichte und Sozialkunde - für sie der Traumberuf schlechthin. „Ich wollte schon als Kind Lehrerin werden“, erinnert sie sich. „Und kurze Zeit mal ‚Puppendoktor‘“, fügt sie hinzu und lacht ihr ansteckendes Lachen. Um gleich wieder ganz ernst von ihrer großen Leidenschaft zu sprechen: „Schule kann Spaß machen. Alle Kinder sollen lernen können“, sagt sie. Wohlwissend, wie schwer zu machen ist, was so leicht klingt. Doch die blonde Frau mit dem energischen Blick hat immer wieder versucht, ihre Idee von Schule in die Realität umzusetzen. Zunächst als Lehrerin, dann als stellvertretende Schulleiterin, schließlich als Schulleiterin der Regionalen Schule in Klütz. In einer nicht ganz unproblematischen Region – der Nordwesten Mecklenburgs ist eher ländlich geprägt und kommt wegen rechtsextremistischer Umtriebe immer mal in die Schlagzeilen. Da müsse man gegenhalten, findet sie. Eben auch mit einer Schule, in der Schüler individuell gefördert werden. Einer Schule, in die Schüler wie Lehrer gern kommen. Eine Schule, die kein Gymnasium ist und in der trotzdem motiviert gelernt wird. „Wir haben die ‚individuelle Lernzeit‘ geschaffen. Da können die Schüler alles erfragen, was sie interessiert oder was sie nicht verstanden haben.“ Die Zahl der vorgegebenen Förderstunden reicht ihrer Meinung nach hinten und vorne nicht. So müsse man eben einfallsreich nach Möglichkeiten suchen, allen gerecht zu werden. 

„Wenn Schüler, wie in Klütz, aus 40 Orten kommen, muss ein vielfältiges Angebot vorhanden sein“, betont sie. Vereine und Verbände wurden in die Ganztagsschule geholt, wie die Freiwillige Feuerwehr, ungewöhnliche Schulfächer wie „Angeln“ geschaffen, damit die Verbindung zur Natur nicht flöten geht, Kooperationsverträge mit Musikschulen geschlossen – auch mit dem Segelklub und Reitsportvereinen. Eine Schülerfirma kümmert sich um abwechslungsreiche Pausenversorgung. Simone Oldenburg wollte mit ihren Kollegen eine Schule, die aufs Leben vorbereitet. „Wir sind Umweltschule geworden, haben den Titel ‚Sichere Schule‘ erworben und auch ‚Schule ohne Rassismus – mit Courage‘“.     

Simone Oldenburg scheint ihren Beruf nicht auszuüben, sondern zu leben. Dennoch hat sie ihn jetzt „auf Eis“ gelegt. Seit der Landtagswahl im September 2011 ist sie Berufspolitikerin. Als Abgeordnete der Linken zog sie ins Parlament. „Ich will Kindern eine Stimme geben“, begründet die Lehrerin und Mutter eines Sohnes den Wechsel in die Politik. Erfahrungen hat sie bereits - auf kommunaler Ebene in der Gemeindevertretung Gägelow und im Kreistag Nordwestmecklenburg. Jetzt ist sie dort, wo die Gesetze gemacht werden, die man „unten“ umsetzen muss. Als ihre Partei im Frühjahr 2011 die Liste für die Landtagskandidaten aufstellte, überzeugte sie offensichtlich mit ihrer Ansicht von Bildungspolitik: Die Newcomerin wurde auf Anhieb auf Platz zwei gewählt.

In ihrem Landtagsbüro stehen nun die Aktenordner schnurgerade im Regal, systematisch geordnet, in knallbunten Farben. Die noch ungewohnte Arbeit will sie engagiert und fröhlich anpacken, für eine verlässliche Bildungspolitik einstehen. Für eine eigenverantwortliche Schule, die gemeinsames Lernen bis Klasse acht ermöglicht. Als stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Dabei kann sie auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen aus dem eigenen Berufsleben.  

Simone Oldenburgs Pressemeldungen

Zur morgigen von der Linksfraktion beantragten Sondersitzung des Bildungsausschusses zur Lage an der Unimedizin Rostock erklärt die Vorsitzende der Linksfraktion, Simone Oldenburg: „Ich erwarte, dass Bildungsministerin Bettina Martin dem Ausschuss ohne Ausflüchte Rede und Antwort zu den Ursachen der Personal- und Finanzkrise an der Unimedizin… Weiterlesen

Laut Daten des Statistischen Landesamtes ist die Zahl der Schulabbrecher im Jahr 2020 gesunken. Dazu erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg: „Es ist wenig überraschend, dass rein statistisch die Zahl der jungen Menschen, die die Schule ohne Berufsreife verlassen, im Corona-Jahr 2020… Weiterlesen

Reden im Landtag

Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren, die eine Bildungsministerin sagte, sie könne sich keine Lehrkräfte kaufen und die Lehrer würden auch nicht auf Bäumen wachsen. Die andere, jetzige Bildungsministerin, betonte, sie könne sich keine Lehrerinnen und Lehrer backen. Das passiert nicht oft – aber ich stimme den Feststellungen zu. Wir… Weiterlesen

Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren, wie lange noch? Wie lange müssen wir noch so gravierende Einschnitte und auch Entbehrungen auf uns nehmen und ertragen? Wie lange wird sich dieses Virus noch durch unser Leben fressen? Wie oft werden wir hier im Parlament noch über diese Pandemie reden? Wie oft werden wir den Lockdown noch… Weiterlesen