Nr. 5 - Integration anpacken

Das Problem

Die Zahl weltweiter Konflikte, Kriege und anderer humanitärer Katastrophen nimmt zu. In den vergangenen Monaten mussten weitaus mehr Flüchtende bei uns Schutz suchen, als noch in den Jahren zuvor. Die meisten von ihnen kamen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. Insgesamt wurden in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2015 knapp 19.000 Erstanträge auf Asyl gestellt. Da eine Verbesserung der Situation in ihren Heimatländern nicht absehbar ist, werden viele der Geflüchteten für lange Zeit oder dauerhaft bei uns bleiben. Diese Menschen haben Anspruch auf gesellschaftliche Teilhabe. Deshalb brauchen wir Integrationsprogramme vom ersten Tag an.

Unser Ziel

Integration ist die gegenseitige Annäherung von Aufnahmegesellschaft und Zugewanderten. DIE LINKE fordert für alle hier Lebenden das Recht auf kulturellen Austausch, Recht auf Obdach, Gesundheit als öffentliches, unteilbares Gut sowie das Recht auf Würde und Arbeit. Mit einer gut funktionierenden Aufnahme und Integration sollen die zu uns kommenden Menschen zügig am gesellschaftlichen Leben teilhaben und selbst- bestimmt leben können. Wir begreifen die Zuwanderung vor allem als Chance: wenn sie uns gelingt, wird die ganze Gesellschaft davon profitieren können.

Wie wir es erreichen wollen

Wir werden die Konzeption zur Förderung der Integration von Migrant- innen und Migranten in Mecklenburg-Vorpommern kontinuierlich fortschreiben. Sprachförderung und Orientierungskurse müssen bereits in der Erstaufnahmeeinrichtung erfolgen. Wir wollen die Einrichtung eines Sprach-, Kultur- und Integrationsmittler/-innen-Pools sowie ein flächendeckendes Netz für die Beratung und Begleitung der Flüchtlinge sicherstellen. Zudem braucht es mehr Personal für Beratung, Betreuung und Integration. Ferner wollen wir durch eine dezentrale Unterbringung die Integration der Geflüchteten fördern. Um den Geflüchteten von Beginn an ein selbstbestimmtes Leben in ihrer neuen Heimat zu ermöglichen, setzen wir uns für die Einführung einer Gesundheitskarte für AsylbewerberInnen ein.

Kosten
  • Grundsätzlich ist der Bund in der Pflicht, Programme zur Integration aufzulegen und Sozialhilfekosten zu finanzieren.
  • Für Beratung und Betreuung sind 500.000 €, für 64 Deutsch-Lehrkräfte 2,6 Mio.€, für zusätzliche Verwaltungsdienstleistungen (Übersetzungen, Zeugnisanerkennung) 5,8 Mio. € aufzubringen.
  • Das entspricht einem Mehrbedarf von 8,9 Mio. € jährlich.