Dr. Wolfgang Weiß

Gleichwertigkeit?

Manche Menschen können sich ein Leben in der Stadt nicht vorstellen: zu laut, zu hektisch, zu viele Leute. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die stören: die Woche im Mietshaus oder das Fehlen von Parkplätzen. Klar gibt es auch Vorteile: Bäcker oder Fleischer um die Ecke oder ein kurzer Arbeitsweg. Aber wiegt das eine das andere auf?

Manche Menschen können sich ein Leben auf dem Dorf nicht vorstellen: zu ruhig, zu einsam, zu wenig Nachbarn. Es gibt kaum etwas, das die Ruhe stört, aber vieles, was fehlt – und diese Dinge gibt es eben nur in der Stadt oder im nächsten ländlichen Zentrum.

Nun sind nicht alle Menschen gleich. Aber alle sollten mindestens die gleichen Chancen haben, sich das Leben so einzurichten, wie sie es möchten. Was das angeht, unterscheiden sich Stadt und Land aber erheblich.

Das geht schon beim Start ins Leben los. Klar, auch in der Stadt wohnen nicht alle Kinder genau gegenüber der Schule. Aber Schulwege übers Land, die sogar länger dauern, als die Arbeitswege der Eltern, haben mit gleichen Chancen nichts zu tun.

Besonders problematisch ist das Leben auf dem Land in Notlagen. Können es Arzt oder Feuerwehr hier rechtzeitig schaffen? Auf Rügen erinnern wir uns auch an manch harten Winter.

Wir wollen nicht, dass das Leben überall gleich ist, aber wir wollen, dass es gleichwertig ist. Darüber ist nicht nur zu reden, sondern diese Forderung gehört in die Landesverfassung!

Dr. Wolfgang Weiß ist Jahrgang 1954, verheiratet und hat zwei Kinder. Er kandidiert auf der Landesliste auf Platz 10 sowie direkt im Wahlkreis 33. Sie erreichen ihn unter wolfgang.weiss@die-linke-mv.de.