Regine Lück

Mode, Marx und Marktwirtschaft

Regine Lück setzt sich für den öffentlich geförderten Arbeitsmarkt ein

Die schwarzen Lackschuhe passen super zu Lederhose, weißer Bluse und Bolerojäckchen. Kein Zweifel, Regine Lück versteht etwas von Mode. Nicht nur, weil die zierliche 55-Jährige selbst stets schick gekleidet ist. Mode spielt schon von Berufs wegen eine wichtige Rolle in ihrem Leben.

Das begann mit der Lehre zur Textilfachverkäuferin im damaligen Rostocker Centrum-Warenhaus gleich nach der Schule. Und endete zunächst in den 1990er Jahren mit italienischen Edeldesignern. „Eine ehemalige Kollegin eröffnete im ältesten Kaufhaus von Rostock ein Modegeschäft. Ich war ihre Verkaufsleiterin", erinnert sie sich. „Aber wir waren einfach zu früh auf dem Markt." Das Konzept sei gut gewesen, allein es fehlte an kaufkräftiger Kundschaft für die exklusive Ware. Nach drei Jahren musste das Haus geschlossen werden.

„Da habe ich kennengelernt, was Zukunftsangst ist", erinnert sich die zweifache Mutter. Sie könne sich gut in die Leute hineinversetzen, die ihren Job verloren haben. Das sei für sie heute auch Motivation bei ihrer Aufgabe als arbeitsmarktpolitische Sprecherin der LINKEN im Landtag. Als sie 2002 erstmals ins Landesparlament einzog, lagen schon eine Reihe beruflicher Neuanfänge hinter ihr.

Sie war gerade mit der Lehre fertig, als sie ein Fernstudium an der Fachhochschule für Binnenhandel begann. Da war sie bereits frisch verheiratet und junge Mutter. Töchterchen Claudia wurde geboren, als Regine Lück gerade 18 Jahre alt war. Sechs Jahre später kam Tochter Stefanie auf die Welt. „Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen, war damals einfacher", meint Regine Lück. Mit 25 wechselte sie in den damaligen Rat des Bezirkes, machte „nebenbei" ihr Diplom als Staatswissenschaftlerin und wurde bald stellvertretende Abteilungsleiterin für Jugend und Sport. Ihr Leben verlief planmäßig. Bis zum Mauerfall. Ihre Abteilung war eine politische und wurde gleich abgewickelt. „Ich hätte eine Chance gehabt, als Leiterin ins neue Jugendamt zu wechseln. Mir wurde damals angedeutet, dass ich dann aber besser aus der PDS austrete", erinnert sich Regine Lück.

Der Preis war ihr zu hoch. Denn Marx, der spielte schon in ihrer Kindheit eine Rolle. Die Eltern, Fregattenkapitän und Bibliothekarin, waren aktive SED-Mitglieder. „Ich bin mit 18 Jahren in die Partei eingetreten." Für die FDJ wurde sie in den Bezirkstag gewählt, dem Parlament des damaligen Bezirkes Rostock. Der Schritt nach dem Mauerfall in die PDS war für sie selbstverständlich. „Jetzt wegen des Jobs die Partei wechseln oder austreten? Da hätte ich mich als Wendehals gefühlt", denkt sie zurück. Lieber besann sie sich auf ihre Wurzeln im Handel. Und bewarb sich bei einer Westberliner Firma für den Außendienst. Drei Jahre fuhr sie quer durchs Land, um Ware an den Mann zu bringen. Bis das verlockende Angebot der Kollegin mit der Nobel-Boutique kam. Ihr Traumjob!

Schon damals wäre sie jedoch gern für ihre Partei in die Rostocker Bürgerschaft gezogen. „Aber meine Chefin fand, Armani zu verkaufen und sich öffentlich für linke Politik einsetzen, das passe nicht zusammen."

Nach der Geschäftsaufgabe kandidierte sie dann doch für das Stadtparlament, dem sie bis heute angehört. Ihr neuer Arbeitgeber, die Gesellschaft für Beruf und Bildung, bei dem sie nach zweimonatiger Arbeitslosigkeit einstieg, hatte nichts gegen ihr politisches Engagement.

Dann wurde sie gefragt, ob sie zu den Landtagswahlen 2002 antreten wolle. „Das hat mich sofort gereizt." Regine Lück schaffte auf Anhieb den Sprung ins Parlament. Der öffentlich geförderte Arbeitsmarkt liegt ihr am Herzen. „Die einzige Chance für Langzeitarbeitslose", begründet sie. Denn Arbeit, die sei vorhanden – in den Kommunen, im Jugendbereich, in Altenheimen. Um die zu bezahlen, sieht sie den Staat in der Verantwortung.

Dafür setzt sie sich ein. Immer gut gekleidet. Denn schicke Mode und linke Politik, findet sie, passen gut zusammen.

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