Nr. 2 - Kinder- und Jugendarmut bekämpfen

Das Problem

Die Kinderarmut in Mecklenburg-Vorpommern ist alarmierend. Nahezu jedes dritte Kind und jeder dritte Jugendliche ist von Armut betroffen. Damit ist M-V nach Bremen und Sachsen-Anhalt das Bundesland mit dem drittgrößten Armutsrisiko für Kinder und Jugendliche. Dies hat für die Betroffenen gravierende Folgen. Studien belegen: Sie lernen weniger Neues kennen, können also ihren Horizont nicht wie andere Kinder erweitern. Aber auch an elementaren Dingen, wie Winterkleidung, mangelt es.

Unser Ziel

Die eine Maßnahme zur Überwindung von Kinderarmut gibt es nicht. Es braucht eine Vielzahl an Schritten, von denen die Einführung einer armutsfesten Kindergrundsicherung auf Bundesebene die wichtigste ist. Auf Landesebene wollen wir gemeinsam mit Bündnispartnern ins Gespräch kommen und unsere Möglichkeiten nutzen, die gesellschaftliche Teilhabe von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Zentral ist hierbei die Verbesserung der vorschulischen Bildung.

Wie wir es erreichen wollen

In den kommenden fünf Jahren wollen wir jährlich einen Jahrgang der Kinderbetreuung in den Kitas für die Eltern kostenfrei stellen: 2017 die sechsjährigen Vorschulkinder, 2018 die fünfjährigen, 2019 die
vierjährigen und 2020 die dreijährigen. Wir treten für die Einführung des Kita-Anspruchs auf einen Ganztagsplatz für alle 3- bis 6-Jährigen ein. Kurzfristig wollen wir die Anzahl der Erzieher/-innen erhöhen. So soll künftig in der Krippe eine Fachkraft fünf Kinder betreuen. Im Hort sollen es nur noch 21 Kinder sein. Mittelfristig wollen wir ein Verhältnis von 1:12 im Kindergarten und 1:18 im Hort durchsetzen. Wir wollen einen „Runden Tisch“ gegen Kinderarmut zur Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabe initiieren und einen „Familienpass M-V“ mit vergünstigten Angeboten für Familien einführen. Weiterhin wollen wir für eine auskömmliche Finanzierung der Jugendarbeit und der Jugendsozialarbeit sorgen.

Kosten
  • kurzfristige Verbesserung der Fachkraft-Kind-Relation in Krippe und Hort: 17,8 Mio. Euro
  • mittelfristige Verbesserung: weitere 19,8 Mio. Euro
  • Ganztagsplatzanspruch: 2,1 Mio. Euro
  • Erhöhung der Landeszuweisungen für Kinder- und Jugendhilfe: 2 Mio. Euro