Antworten zu den Wahlprüfsteinen der Welttierschutzgesellschaft e.V.

1 Lösungsansätze gegen deutschlandweite Milchkrise?

Frage

Welche Lösungsansätze hat Ihre Partei, um der deutschlandweiten Milchkrise langfristig entgegenzuwirken?

Antwort

Die gegenwärtige Milchkrise ist eine Marktkrise. Das einseitige Setzen auf Export, wie von EU-Kommission, Bundesbauernverband und Bundeslandwirtschaftsministerium propagiert, wird die Krise nicht lösen können.

DIE LINKE Mecklenburg-Vorpommern setzt langfristig auf:

  • zunehmenden Einsatz von vor Ort produzierten Eiweißpflanzen zur Fütterung
  • mehr zielgerichtete Agrarumweltmaßnahmen
  • ein Landesprogramm für Weidegang
  • wissenschaftlich begründete Bestandsobergrenzen in der Tierhaltung für Einzelstandorte
  • Einsatz von Mehrnutzungsrindern in der Milchproduktion
  • Ausbau der regionalen Veredlung und Vermarktung
  • Ausweitung der ökologischen Produktion von Milch und Milchprodukten
  • Bessere Kennzeichnung u.a. mit einem einheitlichen Tierschutzlabel
  • Bundesweite Kampagne von Regierung, Verbraucherschutzorganisationen, Tierschutzorganisationen, Lebensmitteleinzelhandel für mehr Tierschutz
  • Vergütung des verbesserten Tierschutzes für die Landwirte
  • Vergütung der zum großen Teil unentgeltlichen und freiwilligen Umweltleistungen der Landwirtschaft
  • eine Reform der EU-Milchmarktordnung und andere Maßnahmen
2 Tierwohl erkennbar für Verbraucher machen?

Frage

Beim Kauf von Milchprodukten ist für den Verbraucher häufig nicht erkennbar, wie die Kühe gehalten wurden, ob sie ihr artgerechtes Verhalten ausleben durften und gesund waren. Welche Lösungsansätze hat hier Ihre Partei, damit Verbraucher sich bei ihren zukünftigen Kaufentscheidungen bewusst für mehr Tierwohl in der Milchwirtschaft entscheiden können?

Antwort

DIE LINKE.Mecklenburg-Vorpommern setzt sich für ein bundesweites und einheitliches Tierschutzlabel für Produkte aus der Haltung von Nutztieren ein.

3 Ganzjährige Stallhaltung?

Frage

In Deutschland kommt mehr als die Hälfte der 4,3 Millionen Milchkühe nicht mehr auf die Weide. Der Trend geht zur ganzjährigen Stallhaltung. Wie bewertet das Ihre Partei?

Antwort

DIE LINKE setzt sich generell für eine bodengebundene Landwirtschaft ein. Das schließt ein, dass der Anteil der Weidehaltung für Milchkühe ausgeweitet werden muss. Dazu sind gezielte Agrarumweltmaßnahmen zur Förderung des Weidegangs ebenso notwendig wie eine bessere Kennzeichnung.

4 Besserer Schutz von Milchkühen?

Frage

Milchkühe werden in Deutschland frühzeitig nach durchschnittlich fünf Jahren geschlachtet. Hauptabgangsursachen sind Fruchtbarkeitsstörungen, Euter- und Klauenerkrankungen sowie Stoffwechselstörungen. Sind hier Maßnahmen seitens Ihrer Partei geplant, um die Tiere zukünftig zu schützen?

Antwort

DIE LINKE setzt sich von jeher für den Einsatz von robusteren Mehrnutzungsrindern ein. Dazu muss die Züchtung die Aspekte der Tiergesundheit und Langlebigkeit mehr in den Vordergrund rücken.

5 Haltungsverordnung für Kühe

Frage

In Deutschland gibt es bislang keine Haltungsverordnung für Kühe. Sieht Ihre Partei hier politischen Handlungsbedarf?

Antwort

DIE LINKE. Mecklenburg-Vorpommern setzt sich dafür ein, dass die Verordnung zum Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere und anderer zur Erzeugung tierischer Produkte gehaltener Tiere bei ihrer Haltung (Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung - TierSchNutztV) den aktuellen Anforderungen des Tierschutzes angepasst wird und auf Rinder (nicht nur Kälber) ausgedehnt wird.