Zukunft der Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern gestalten
Anlässlich der Vorlage des Abschlussberichtes der Zukunftskommission Landwirtschaft der Bundesregierung (ZKL) erklärt der agrarpolitische Sprecher der Linksfraktion, Dr. Wolfgang Weiß:
„Die Kommission hat nach mehrmonatiger Arbeit ein Diskussionspapier vorgelegt, das Auswege aus den Spannungslagen aufzeigt. In der weiteren Arbeit sollten die von Fachvertretern, Verbänden, Wissenschaftlern, Vertretern der Wirtschaft, Umweltschützern und Politikern vorgelegten Eckpunkte mit den Praktikern beraten und konkreten Wege zur Realisierung festgelegt werden. Das betrifft auch die gemeinsame Agrarpolitik der EU. Der Weg zu einer nachhaltigen Landbewirtschaftung in der Einheit von ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten muss schrittweise gegangen werden. Dabei gilt es, dafür die ökologisch sowie die herkömmlich wirtschaftenden Betriebe zu gewinnen.
Bemerkenswert ist für die Linksfraktion die Tatsache, dass die meisten Positionen der Zukunftskommission mit unseren parteipolitischen Positionen und Forderungen übereinstimmen oder ihnen zumindest nahestehen.
Im Mittelpunkt der zukünftigen Agrarpolitik muss die Nachhaltigkeit und damit die gesicherte Perspektive künftiger Generationen von in der Landwirtschaft tätigen Personen stehen. Die Landwirtschaft ist und bleibt ein wichtiger Wirtschaftszweig in Mecklenburg-Vorpommern.
In der landwirtschaftlichen Produktion muss wieder der Kreislauf Boden-Pflanze-Tier- Boden zur Wirkung gebracht werden. Klimaschutz und Naturschutz sowie Landwirtschaft sind nur gemeinsam von allen Beteiligten zu bewältigen. Die Nutztierhaltung muss bodengebunden bleiben. Industriemäßig produzierende Großanlagen passen nicht in eine moderne Kulturlandschaft. Es muss eine regionale Obergrenze der Tierbestände verbindlich eingeführt werden.
Ein besonders wichtiger Gesichtspunkt in der Erzeugerkette von gesunden Lebensmitteln ist, den Preisdruck durch die Handelskonzerne gegenüber den Bauern einzuschränken. Die Landwirte müssen von ihrer Arbeit leben können.
Die Bodenpolitik muss dahingehend verändert werden, dass der Boden als wichtigstes Produktionsmittel in der Hand der Bauern bleibt. Jegliche Bodenspekulationen von landwirtschafsfremden Investoren muss unterbunden werden. Die von der Kommission für die Landwirtschaft aufgezeigten Eckpunkte gelten sinngemäß auch für die Forst- und Waldwirtschaft.
Der Wert des vorgelegten Berichtes besteht vor allem darin, dass die Beteiligten miteinander beraten haben, um Wege zur Lösung der vielfältigen, komplexen Probleme aufzuzeigen. Es folgen jetzt die Mühen der Ebene: die schrittweise Umsetzung.“
Hintergrund:Die "Zukunftskommission Landwirtschaft" hat am 29. Juni 2021 einstimmig ihren Abschlussbericht verabschiedet. Der Kommission der Bundesregierung unter Vorsitz von Prof. Dr. Peter Strohschneider gehören alle für die Landwirtschaftspolitik relevanten gesellschaftlichen Gruppen an: Die 31 Mitglieder kommen aus den Bereichen Landwirtschaft, Wirtschaft und Verbraucher, Umwelt und Tierschutz, sowie aus der Wissenschaft. (https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/zukunftskommission-landwirtschaft.html)
