Verschwendet der Rechnungshof Steuergelder?

Der Landesrechnungshof hat die Berliner Unternehmensberatung Veberas damit beauftragt, die Theater- und Orchesterstrukturen des Landes zu betrachten. Das vorgelegte Papier verlangt die Schließung von zwei der vier Orchester in Mecklenburg-Vorpommern. Steffen Bockhahn, Landesvorsitzender der Linken in Mecklenburg-Vorpommern, kritisiert das Handeln des Landesrechnungshofes:

„Gerade wurde das Bildungsministerium beauftragt, ein Konzept für die Theater und Orchester vorzulegen. Der Landesrechnungshof sollte einen solchen Vorschlag der Landesregierung anschließend überprüfen. Die Tatsache, dass der Rechnungshof bereits jetzt ein Papier anfertigen ließ, wirft Fragen auf. Soll das Ergebnis einer Untersuchung des Bildungsministeriums vorweg genommen werden? Warum erstellt der Rechnungshof solche Papiere nicht selbst und beauftragt stattdessen eine Berliner Firma damit?

Besser wäre, wenn der Landesrechnungshof genügend Mitarbeiter hätte, die solche Prüfungen vornehmen. Dann müssten nicht permanent derartige Unternehmen beauftragt werden. Problematisch ist, dass solche Firmen oft von Aufträgen langjähriger Partner abhängig sind. Dadurch könnten sie weniger frei in ihrer Einschätzung sein. Der Eindruck eines Gefälligkeitsgutachtens wäre sogar möglich. Steuermittel wären dann falsch eingesetzt, ausgerechnet beim Rechnungshof.

Das Unternehmen Veberas Consulting bekommt regelmäßig auch umstrittene Aufträge aus der Hansestadt Rostock und vom Landesrechnungshof. Mit Kompetenz im Bereich Kulturpolitik oder Kulturmanagement wirbt es jedoch nicht einmal auf seiner eigenen Internetseite.“