Schulabschlussprogramm mit deutlichen Erfolgen. Bildung stärken – Zukunft sichern

Zur Bilanz des Programms „Auf dem Weg zum Schulabschluss“, die Bildungsministerin Simone Oldenburg heute vorgestellt hat, erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jeannine Rösler:

„Ein zentraler Baustein des Programms ist die gezielte, individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Maßnahmen wie die Stärkung der Lesekompetenz in der Grundschule und die Unterstützung in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Naturwissenschaften, was zu einer spürbaren Absenkung der Schulabbrecherquote geführt hat. Mit dem Programm ‚Praxisnahe Berufsreife‘ für Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 7 bzw. einem Mindestalter von 14 Jahren lernen die Jugendlichen praxisnah für ihren Abschluss. Das neu eingeführte Frühwarnsystem identifiziert frühzeitig Schülerinnen und Schüler, deren Versetzung oder Schulabschluss gefährdet ist. So können rechtzeitig Beratungen und gezielte Förderangebote greifen.

Neben der individuellen Förderung setzt das Land auf die Modernisierung der schulischen Infrastruktur, insbesondere durch den Ausbau digitaler Schulen. Wir investieren verstärkt in die digitale Ausstattung und virtuelle Lernplattformen, die den Schülerinnen und Schülern den Zugang zu Lernressourcen erleichtern und sie auf eine zunehmend digitalisierte Arbeitswelt vorbereiten. Zusätzlich werden die Fortbildungsinitiative ‚QuaMath‘ für Lehrkräfte sowie Lernstandserhebungen in den Jahrgangsstufen 5, 7 und 8 durchgeführt, um gegebenenfalls gezielt zu fördern. Das Startchancenprogramm unterstützt über einen Zeitraum von zehn Jahren Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedarfen.

Das freiwillige 10. Schuljahr, das seit dem Schuljahr 2023/2024 an Regional- und Gesamtschulen angeboten wird, ermöglicht es Jugendlichen, die mehr Zeit zum Lernen benötigen, ihre Berufsreife zu erwerben. Die Abschlussquote von 83 Prozent im Vorjahr belegt den Erfolg dieses Modells, das nicht nur die Abschlussmöglichkeiten erhöht, sondern auch die Chancen auf einen erfolgreichen Berufseinstieg verbessert.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Unterstützung der Volkshochschulen, die wichtige Partner im Bereich der Erwachsenenbildung und des zweiten Bildungswegs sind. Das Land hat die finanzielle Förderung auf 25 Euro pro Unterrichtsstunde für Kurse zum Erreichen der Berufsreife bzw. der Mittleren Reife erhöht. Das Land stellt für diese Kurse jährlich jeweils 800 000 Euro bereit, um qualifizierte Lehrkräfte zu gewinnen und das Angebot auszubauen.

Mit den umfassenden Maßnahmen werden die Jugendlichen bestmöglich auf ihre berufliche Zukunft vorbereitet. Meine Fraktion begrüßt die erzielten Erfolge außerordentlich und unterstützt die fortlaufende Verbesserung und Weiterentwicklung der Bildungsangebote, damit alle Jugendlichen in Mecklenburg-Vorpommern die Chance auf eine erfolgreiche berufliche Zukunft erhalten und die Fachkräfte von morgen gesichert werden.“

Hintergrund. Seit dem Start des Programms ist die Anzahl der Jugendlichen, die die Schule ohne Abschluss verlassen, gesunken. Im Jahr 2011 verließen 13,3 Prozent der Schülerinnen und Schüler die Schule ohne Berufsreife. Der Anteil betrug 2024 9,6 Prozent. 2022 lag dieser Wert noch bei 10,6 Prozent. Neben der Reduktion der Schulabbrecherquote verzeichnet Mecklenburg-Vorpommern auch steigende Zahlen bei der Mittleren Reife. 98,6 Prozent der Jugendlichen haben im Jahr 2023 die Prüfungen zur Mittleren Reife erfolgreich bestanden, was einem Anstieg gegenüber den 96,5 Prozent im Jahr 2022 und den 95,1 Prozent im Jahr 2021 entspricht.