Lehrkräftebildung wird auf neue Beine gestellt – Abbrüche spürbar reduzieren

Zum Entwurf einer Reform des Lehrkräftebildungsgesetzes erklärt der hochschulpolitische Sprecher der Linksfraktion, Christian Albrecht:

„Der Entwurf schlägt die Einführung eines stufenbezogenen Lehramts für die Klassen 5 bis 12 vor. Damit können die Lehrkräfte flexibler eingesetzt werden, Studierende müssen sich nicht länger frühzeitig auf eine spezifische Schulart wie Gymnasium oder Regionale Schule festlegen. Das bedeutet mitnichten eine Abschaffung des Gymnasiums, wie die CDU dies wider besseres Wissen behauptet. Die Behauptung, mit der Umstellung auf das Stufenlehramt würden die Lehrkräfte für die Arbeit am Gymnasium nicht ausreichend vorbereitet, ist ein Schlag ins Gesicht aller Diplomlehrkräfte, die in der DDR ausgebildet wurden und in den zurückliegenden 30 Jahren eine hervorragende Arbeit geleistet haben.

Die Reform sieht vor, die Einstiegsphase des Lehramtsstudiums besser zu strukturieren. Es soll mehr Begleitung und Unterstützung für Studierende in den ersten Semestern geben, um Studienabbrüche zu verhindern. Dazu gehören durchgängige Einstiegswochen, gezieltes Tutoring und die Möglichkeit, bereits vor Studienbeginn Praktika zu absolvieren.

Es ist vorgesehen, Lehrveranstaltungen stärker lehramtsspezifisch auszurichten. Bislang teilen sich Lehramtsstudierende häufig die Veranstaltungen mit Studierenden anderer Studiengänge. Das soll stärker getrennt werden, um die Studierenden besonders in den MINT-Fächern besser auf ihre künftige Lehrtätigkeit vorzubereiten.

So werden die Lehramtsstudierende fachlich nicht mehr überfordert, die Vermittlung der Inhalte orientiert sich an den Schulthemen.

Darüber hinaus sollen die Anteile der Bildungswissenschaften und Fachdidaktiken im Lehramtsstudium erhöht werden, während der Anteil der Fachwissenschaften spürbar reduziert werden soll. Dies soll sicherstellen, dass Lehramtsstudierende besser auf die pädagogischen Herausforderungen im Schulalltag vorbereitet werden. Aus unserer Sicht müssen die Spielräume zur Erhöhung der fachdidaktischen und bildungswissenschaftliche Anteile maximal genutzt werden.“