Jobcenter Schwerin soll Antrag auf Teilnahme am Bundesprogramm „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt stellen“

„Trotz insgesamt günstiger konjunktureller Entwicklungen ist es auch in der Landeshauptstadt Schwerin in den letzten Jahren nicht gelungen, alle Leistungsberechtigten zu den Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes zu integrieren. Vor allem längerfristig von Arbeitslosigkeit betroffene Mitbürgerinnen und Mitbürger benötigen mehr als Aktivierungs- und Beratungsleistungen. Mit dem Programm „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ wird dieser Klientel nun eine Möglichkeit geboten, längerfristig eine geförderte Beschäftigung auszuüben und somit wieder Tritt zu fassen“, so Henning Foerster Fraktionsvorsitzender der LINKEN in der Stadtvertretung Schwerin.

„Aus diesem Grund sollte sich das Schweriner Jobcenter als gemeinsame Einrichtung von Bundesagentur für Arbeit und Landeshauptstadt Schwerin mit einem eigenen Konzept um die Teilnahme am Bundesprogramm „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ bewerben. Denn anders als das bereits laufende Programm zur Eingliederung von Langzeitarbeitslosen mittels Lohnkostenzuschüssen in Unternehmen zielt es nicht vordergründig auf die Integration am allgemeinen Arbeitsmarkt, sondern unterbreitet ein Angebot an zwei konkrete Zielgruppen. Zum einen will es Arbeitslose mit gesundheitlichen Einschränkungen fördern. Den Grund liefert das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IBA), welches  festgestellt hat, dass 40% aller ALG II Empfänger schwerwiegende, gesundheitliche Einschränkungen aufweisen. Zum anderen sollen Bedarfsgemeinschaften mit minderjährigen Kindern in den Blick genommen werden. Auch dafür gibt es einleuchtende Gründe. Die  Förderung erreicht hier nicht nur die Erwachsenen sondern auch die Kinder, denen vorgelebt wird, wie wichtig Erwerbsarbeit für das Selbstwertgefühl, die Tagesstruktur und das Leben in Gänze ist“, so Foerster weiter.

„Zudem bietet das Programm  auch eine Chance für ehemalige Bürgerarbeiter, sofern sie einer der beiden Zielgruppen zugerechnet werden können. Die Umsetzung erfolgt in einem 2-stufigen Verfahren. Zunächst gibt es einen Teilnahmewettbewerb und nach Auswahl von ca. 100 geplanten Jobcentern bundesweit erfolgt die eigentliche Antragstellung beim Bundesverwaltungsamt. Unser Jobcenter sollte sich zeitnah beteiligen. Die Rahmenbedingungen sind so, dass wir gute Aussichten auf eine Berücksichtigung haben“, zeigt sich Foerster optimistisch. „Von den 5.150 im April 2015 arbeitslos gemeldeten Schwerinerinnen und Schweriner bezogen 4.014 ALG II. Von daher ist es politisch geboten, alle Anstrengungen zu ergreifen, die dabei helfen können, diese Zahlen zu verringern. Ich werde meiner Fraktion daher vorschlagen, eine entsprechende Initiative in die nächste Stadtvertretung einzubringen“, so Foerster abschließend.