Gute Löhne und mehr Investitionen für ein starkes Tourismusland
Zur Aussprache „Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern braucht Qualität, Investitionen und gute Arbeitsbedingungen“ erklärt der tourismuspolitische Sprecher der Linksfraktion, Henning Foerster:
„Der Kinder- und Jugendtourismus im Land bereitet uns ernsthaft Sorge. Innerhalb von fünf Jahren hat das Land weitere 17 Kinder- und Jugendeinrichtungen verloren, bei dieser Zielgruppe waren über 100 000 Übernachtungen weniger zu verzeichnen. Zugleich ist die Auslastung bei den übrigen Kinder- und Jugendübernachtungsstätten lediglich marginal gestiegen, sie profitieren nicht von den Schließungen.
Ein Grund für den massiven Rückgang ist, dass Kinder und Jugendliche finanziell auf schwachen Füßen stehen. Investitionen in die einschlägigen Einrichtungen können nicht erfolgen, weil damit verbundene Preiserhöhungen nicht durchsetzbar wären. Ein Teufelskreis, die Häuser sind nicht auf aktuellem Stand, die Gäste bleiben weg. Deshalb ist ein Investitionsplan des Landes erforderlich, der die Kinder- und Jugendübernachtungsstätten bei den erforderlichen Investitionen unterstützen kann.
Die Entwicklung unterstreicht auch, wie berechtigt die Forderung nach steigenden Reallöhnen ist, damit die Kaufkraft wieder zunimmt. Das steht auch im direkten Zusammenhang mit den laufenden Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft NGG und dem DEHOGA MV. Einem ersten Angebot des Arbeitgeberverbands zufolge sollen die Beschäftigten nah am Mindestlohn verharren. Da bleibt kein Geld übrig, den Kindern eine Ferienreise zu finanzieren.
Darüber hinaus ist das Vorgehen der Arbeitgeberseite widersinnig, denn landauf, landab suchen die Unternehmen Fach- und Arbeitskräfte. Der Mangel wird sogar als größte Gefahr für die Wirtschaft gesehen, insbesondere im personalintensiven Tourismus. Zeitgleich wird gefordert, den 8-Stunden-Tag zu streichen und tägliche Arbeitszeit deutlich nach oben zu setzen. Dabei ist es kein Geheimnis: Gute Löhne und gute Arbeitsbedingungen sind die wichtigsten Hebel, wenn es darum geht, Fach- und Arbeitskräfte zu halten und zu gewinnen.“