"Es ist wie ein Pflaster, dass man langsam abzieht."
Zur Bewertung der Theatervorlage und zum Ausschluss aus der Pressekonferenz erklärt Eva-Maria Kröger, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE in der Bürgerschaft
Gestern Abend haben Minister Brodkorb, Oberbürgermeister Methling sowie die Fraktionen SPD, CDU, GRÜNE und UFR/FDP ihr Theaterpapier vorgelegt. Erst nachdem die Fraktionssitzung schon begonnen hatte, bekam die Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE den Antrag per whatsapp-Foto zugeschickt.
Grundlage dieses neuen Änderungsantrages ist eindeutig das Modell 3 des Actori-Gutachtens.
"Hinter den scheinheiligen Worten Kooperation und Leistungsaustausch verbirgt sich der Abbau von zwei Sparten. Schrittweise sollen die Angebote Tanz und Musiktheater nicht mehr durch das Volkstheater selbst angeboten werden. Stattdessen würden Gastspiele anderer Häuser in Zukunft unser Theater bespielen.", so Kröger.
Der Antrag macht deutlich, durch die Kooperation ist kein langfristig beschäftigtes Personal nötig. Die Formulierung, man strebe eine sozialverträgliche Umstrukturierung an, bedeutet Personalabbau ohne Kündigungen. Stattdessen wird durch Eintreten in die Rente und Auslaufen befristeter Verträge das Personal abgebaut. Actori beschreibt im entsprechenden Modell, das auf diesem Wege bis 2020 bereits 53 Stellen abgebaut wären.
"Bürgerbeteiligung soll auch nur marginal erfolgen, da der Beschluss der Bürgerschaft endgültig ist. Mit Teilhabe und Demokratie hat das nichts zu tun.", so Kröger.
"Der Rauswurf aus der Pressekonferenz beweist, welch katastrophale Haltung Brodkorb und die anderen Fraktionen zu Teilhabe und Demokratie haben. Wenn ich sogar als gewähltes Mitglied der Bürgerschaft keine Fragen stellen darf, wie wird dann mit kritischen Bürgern umgegangen? Dieser Politikstil ist neu in Rostock und ich bin erschüttert, dass SPD und GRÜNE dieses Spiel mitgespielt haben."