Dritter Fachtag rund um Long Covid zeigt dringenden Handlungsbedarf

Zum dritten Fachtag rund um Long Covid, ME/CFS, Post-Covid und Post-Vac, zu dem die SPD- und Linksfraktion sowie die Patienteninitiative „NichtGenesen“ heute ins Schweriner Schloss eingeladen haben, erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion, Torsten Koplin:

„Im Mittelpunkt des nunmehr dritten Fachtages standen die Situation und Versorgung von Schwerstbetroffenen und der Stand der Forschung. Es ist erschütternd, das Leid und die Belastungen der Betroffenen in den Videos zu sehen, ihre Schilderungen und die ihrer Familien zu hören. Die Symptome dieser Erkrankungen sind vielfältig und können von chronischer Müdigkeit, Atembeschwerden, neurologischen Störungen bis hin zu psychischen Problemen reichen. Viele Patientinnen und Patienten berichten von einer drastischen Verschlechterung ihrer Lebensqualitätund der Unfähigkeit, alltägliche Aktivitäten zu bewältigen. Trotz der wachsenden Zahl der Betroffenen gibt es noch immer erhebliche Wissenslücken in der medizinischen Forschung und Behandlung dieser komplexen Krankheitsbilder.

Die Tagung und insbesondere die Diskussionsbeiträge von Dr. Silvia Wojczewski von der Medizinischen Universität Wien haben deutlich gemacht, dass die medizinische Gemeinschaft auf allen Ebenen dringend die Forschung zu den Krankheitsbildern intensivieren muss. So müssen mehr Mittel für die Erforschung der Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten bereitgestellt werden. Darüber hinaus sollten Ärzte und medizinisches Personal in der Erkennung und Behandlung dieser Erkrankungen geschult werden, um eine frühzeitige Diagnoseund angemessene Unterstützung zu gewährleisten. Die Entwicklung von interdisziplinären Behandlungsteams, die verschiedene Fachrichtungen einbeziehen, ist entscheidend, um den komplexen Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten gerecht zu werden.

Diese Teams und für schwerste Krankheitsfälle eine aufsuchende Behandlung und Betreuung sind dringend erforderlich.

Nicht zuletzt ist gesellschaftliche Aufklärung über die komplexen Krankheitsbilder erforderlich, um Stigmatisierung und Missverständnissen vorzubeugen. Die Rechte und Bedürfnisse der Betroffenen müssen ernstgenommen werden. Dazu gehört auch, bestehende Ressourcen zu nutzen sowie Unterstützungsnetzwerke zu schaffen, die den Austausch von Erfahrungen und Informationen fördern. Der Zugang zu medizinischer Versorgung und Rehabilitation muss unbürokratisch gewährleistet sein.“