CDU im Lügenmodus – aber Lügen werden durch ständiges Wiederholen nicht wahr

Zu den anhaltenden Falschinformationen durch die CDU in Bezug auf die notwendige Reform der Lehrkräftebildung erklärt der hochschulpolitische Sprecher der Linksfraktion, Christian Albrecht:  

„Die CDU-Fraktion Mecklenburg-Vorpommern versucht mit altbekannten Falschbehauptungen, die dringend notwendige Reform der Lehrkräftebildung zu torpedieren. Statt auf einen sachlichen Umgang mit dem Gesetzentwurf, setzt die CDU auf Angstkampagnen und bewusste Fehlinformationen. Die immer wieder vorgebrachten Unwahrheiten werden durch ständige Wiederholung nicht wahr – sie bleiben, was sie sind: Lügen.

Behauptung 1: Die Reform führt zur Abschaffung des Gymnasiums.

Die CDU-Fraktion behauptet, das Gymnasium in Mecklenburg-Vorpommern solle im Zuge der Reform der Lehrkräftebildung abgeschafft werden. Sie suggeriert, dass die neue Lehrkräftebildung darauf hinauslaufe, das gegliederte Schulsystem aufzulösen und die Gymnasien zu eliminieren.

Fakt ist: Diese Behauptung entbehrt jeder Grundlage. In keinem Punkt des Gesetzentwurfs ist die Abschaffung des Gymnasiums vorgesehen. Weder wird das gegliederte Schulsystem angetastet noch die Schulstruktur verändert. Ziel ist eine verbesserte Lehrkräftebildung, die flexibler auf die Herausforderungen der Schulen eingehen kann. Die Landesregierung selbst hat mehrfach klargestellt, dass die Schulstruktur von der Reform nicht betroffen ist. Die CDU konstruiert eine Drohkulisse, um Angst vor Veränderungen zu schüren, die es gar nicht gibt.

Behauptung 2: Die Einführung eines „Einheitslehrers“ führt zu Qualitätsverlusten.

Ein weiteres CDU-Narrativ ist die Behauptung, dass durch die neue Lehrkräftebildung ein ‚Einheitslehrer‘ geschaffen wird, der nicht ausreichend auf die spezifischen Bedürfnisse der Schularten vorbereitet sei.

Fakt ist: Die Einführung eines Sekundarstufenlehramts für Regionale Schulen, Gesamtschulen und Gymnasien im Land ist ein zukunftsweisender Schritt, der zahlreiche Vorteile für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie das gesamte Bildungssystem mit sich bringt. Die bisherige Trennung zwischen Lehrkräften für Gymnasien und für Regionale Schulen führt dazu, dass Lehrerinnen und Lehrer nur an einer bestimmten Schulform unterrichten dürfen. Dies ist nicht nur unflexibel, sondern verschärft auch den Lehrkräftemangel, da Schulen nicht bedarfsgerecht besetzt werden können. Durch die neue Lehramtsstruktur wird sichergestellt, dass Lehrkräfte breiter einsetzbar sind, sodass Schulen in Zukunft leichter qualifizierte Lehrkräfte finden können – insbesondere Regionale Schulen.

Zudem werden zukünftige Lehrkräfte durch die gemeinsame Ausbildung besser auf den Umgang mit heterogenen Klassen vorbereitet, was gerade in Zeiten wachsender sozialer und lernbezogener Unterschiede in den Schülergruppen wichtig ist.  

Auch für junge Menschen, die sich für ein Lehramtsstudium entscheiden, wird das Studium durch die Mehrfachqualifikation attraktiver. Derzeit müssen sie sich bereits zu Beginn des Studiums auf ein Lehramt festlegen. Mit der neuen Struktur wird ihnen mehr Entscheidungsfreiheit gegeben. Nicht zuletzt können Studienplätze effizienter genutzt werden, da sie nicht mehr nach Schularten getrennt sind.

Einige Bundesländer haben bereits Erfahrungen mit dem Sekundarstufenlehramt gesammelt. In Berlin gibt es inzwischen einen ‚Master of Education‘ für das Lehramt an Integrierten Sekundarschulen und Gymnasien, während Brandenburg das Lehramt für die Sekundarstufen I und II anbietet. Bremen hat bereits vor fast 15 Jahren mit einer Schulreform die klassische Trennung nach Schularten aufgehoben. 

Wer gegen diese Reform argumentiert, ignoriert die drängenden Herausforderungen des Bildungssystems und hält an überholten Strukturen fest, die längst nicht mehr den Bedürfnissen von Schulen, Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern entsprechen.

Behauptung 3: Die Reform ist finanziell nicht tragfähig.

Die CDU behauptet, die geplante Reform sei nicht ausreichend finanziert und die Landesregierung lasse die Hochschulen mit den Kosten allein.

Fakt ist: Die Finanzierung der Reform ist langfristig gesichert, und die Landesregierung hat klare Pläne zur Mittelverwendung vorgelegt.

Für die Reform wird ein Budget von 25 Mio. Euro bereitgestellt. Diese Mittel werden gezielt in die Verbesserung der Lehrkräftebildung investiert. Die Beteiligung der Hochschulen an der Finanzierung ist Teil einer abgestimmten Hochschulstrategie. Die Hochschulen profitieren langfristig von besseren Ausbildungsstrukturen und mehr Studierenden in den Lehramtsstudiengängen.

Fazit: Die CDU setzt auf bewusste Irreführung.

Mit ihren Falschbehauptungen verfolgt die CDU eine klare Strategie: Sie will eine dringend notwendige Bildungsreform torpedieren, um politisches Kapital aus der Verunsicherung von Lehrkräften und Eltern zu schlagen. Dabei schreckt sie nicht davor zurück, widerlegte Argumente wieder und wieder zu wiederholen. Dieses Vorgehen ist unverantwortlich. Wir fordern die CDU auf, zu einer sachlichen, an den Fakten orientierten Debatte zurückzukehren.

Mecklenburg-Vorpommern braucht dringend eine moderne, praxisnahe und zukunftsfähige Lehrkräftebildung. Die CDU hat weder Lösungen noch tragfähige Alternativen, sondern setzt ausschließlich auf Panikmache und Verzerrung der Fakten. Wer wirklich an einer besseren Bildungspolitik interessiert ist, sollte sich an der Weiterentwicklung von Konzepten beteiligen – nicht mit Desinformation arbeiten.“