Bildung im Fokus: GEW benennt viele Herausforderungen

Zu einigen Punkten auf der bildungspolitischen Agenda der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW M-V), die heute vorgestellt wurde, nimmt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jeannine Rösler, Stellung:     

„Die GEW hat heute erneut zu Recht auf bestehende bildungspolitische Herausforderungen verwiesen, die Mecklenburg-Vorpommern in den kommenden Jahren bewältigen muss.

Mecklenburg-Vorpommern ist eines der wenigen Länder, welches die Beitragsfreiheit für den Kita-Besuch vollumfänglich umgesetzt hat. Das ist keine Selbstverständlichkeit, das ist eine große Errungenschaft. Damit entlasten wir Familien spürbar und stärken die Bildungsgerechtigkeit. Entgegen allen Unkenrufen der CDU bleibt es bei der Beitragsfreiheit, da sie sicherstellt, dass alle Kinder, unabhängig von der finanziellen Situation ihrer Eltern, gleichberechtigt Zugang zu frühkindlicher Bildung haben. Dies hat die GEW in der Vergangenheit begrüßt, sie verwies heute aber auch auf die angespannte Lage in den Kitas.

Die vielen Krankheitstage des pädagogischen Personals in den Kitas sind ein Problem, welches wir sehr ernst nehmen. Sie sind auch Folge der hohen physischen und psychischen Belastungen der Erzieherinnen und Erzieher. Wie die GEW sehen auch wir in dem hohen Krankenstand ein Alarmzeichen, welches verdeutlicht, dass die Arbeitsbedingungen in den Kitas weiter verbessert werden müssen.

Daran hat das Bildungsministerium gearbeitet, tut dies gegenwärtig und wird dies auch künftig tun. Schritt für Schritt wird die Qualität in den Kitas angehoben. Dazu gehört zwingend die Absenkung des Fachkraft-Kind-Schlüssels in der Kita. Im Rahmen der Fachkräfteoffensive wird u. a. der Fachkräftekatalog um Personen erweitert, die einen Universitäts- oder Fachhochschulabschluss im pädagogischen Bereich haben. Die Ausbildungskapazitäten wurden ausgebaut und die Ausbildung wird auch attraktiver. Zudem ist der Einsatz von Alltagshelferinnen und -helfern gesetzlich verankert, damit sich die Fachkräfte noch stärker auf ihre pädagogische Arbeit konzentrieren können. Um mehr Azubis als staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher für 0- bis 10-Jährige zu gewinnen, erhalten diese eine angemessene Ausbildungsvergütung. Die Azubis im ersten und zweiten Ausbildungsjahr werden nicht mehr auf den Personalschlüssel angerechnet. So kommt deutlich mehr Personal zum Einsatz und auch die Zahl der Azubis steigt. Eine langjährige Forderung der GEW wird endlich umgesetzt: ein landesweit einheitlicher Mindestpersonalschlüssel.

Während die GEW den Unterricht in den Vorklassen skeptisch betrachtet, begrüßt die Linksfraktion die erfolgreichen Maßnahmen zur Förderung von geflüchteten Schülerinnen und Schülern in Mecklenburg-Vorpommern. Der aktuelle Bericht zum Spracherwerb zeigt, dass die vielfältigen Bildungsangebote im Land gezielt auf die Bedürfnisse der betroffenen Kinder und Jugendlichen eingehen und eine gelungene Integration ermöglichen.

Besonders hervorzuheben sind die Vorklassen, die Schülerinnen und Schüler intensiv auf den Spracherwerb vorbereiten. Sie ermöglichen es den Kindern und Jugendlichen, nach erfolgreichem Abschluss in den gemeinsamen Unterricht zu wechseln und dort weiter zu lernen. Die Berufsvorbereitungsklassen leisten ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Integration und Vorbereitung auf das Berufsleben.

Sprachkenntnisse sind der Schlüssel zur erfolgreichen Teilhabe an Bildung und Gesellschaft. Die flexiblen Übergänge in den gemeinsamen Unterricht, abgestimmt auf den individuellen Sprachstand, bieten den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich in ihrem eigenen Tempo zu entwickeln und zu integrieren.“