Ärztliche Versorgung in guter Qualität und wohnortnah sichern

Zur Lage der ärztlichen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern, die heute Thema mehrerer Anträge im Landtag war, erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer und gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion, Torsten Koplin:

„In den Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen auch in Mecklenburg-Vorpommern droht bzw. herrscht bereits Personalnot. Zwölf Prozent der aktiven medizinischen Leistungserbringer sind älter als 65 Jahre. Zwischen Zentren und ländlichem Raum gibt es erhebliche Versorgungsunterschiede. Die Linksfraktion hat bereits frühzeitig Handlungsbedarfe bei der ärztlichen Versorgung angezeigt und Entscheidungen für die Zukunft eingefordert. Unserer beharrlichen Oppositionsarbeit ist es zu verdanken, dass der Landtag die Enquete-Kommission ‚Zukunft der medizinischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern‘ eingesetzt hat. Deren 21 Handlungsempfehlungen werden durch die Gesundheitskommission M-V für ihre Umsetzung vorbereitet. 

Rot-Rot hat sich auf den Erhalt aller Krankenhausstandorte verständigt und endlich die Schulgeldbefreiung für die nichtakademischen Gesundheitsberufe eingeführt. Damit sichern wir Nachwuchskräfte in der Kranken- und Altenpflegehilfe, der Ergo- und Physiotherapie, der Logopädie und Diätassistenz sowie für medizinische Bademeister.

Heute gilt es, sowohl kurz- als auch langfristig den Personalbedarf im Gesundheitswesen zu sichern. Mecklenburg-Vorpommern bildet überdurchschnittlich viele Medizinerinnen und Mediziner aus. Auf 1000 Einwohner kommen 2,25 Medizinstudenten. Der Bundesdurchschnitt liegt hier bei 1,62. Gleichwohl gelingt es nicht, diese auch für eine Tätigkeit in unserem Land zu gewinnen. Aktuell bleiben lediglich 40 Prozent der Absolventen der Humanmedizin hier. Das muss sich ändern. Deshalb werden wir mit den Universitäten sowohl konzeptionell als auch durch gezielte Ansprachen gegenüber angehenden Medizinstudenten daran arbeiten, dass sich die Bleibe-Quote erhöht. Darüber hinaus wollen wir mit einer eigens hierfür abzuschließenden Bund-Länder-Vereinbarung für neue Studienplätze sorgen. Diese müssen von der Bundesebene mitfinanziert werden. Auch wollen wir die bereits bestehende Landarztquote auf weitere fachärztliche Bereiche ausweiten.

All dies sind erste Schritte zur Lösung einer Mammutaufgabe. Weitere werden durch die Gesundheitskommission M-V vorbereitet.“