Rente für Kindererziehung: Ältere Mütter bleiben weiter im Regen stehen

Dr. Martina BungeAus dem Bundestag

„Alle Parteien reden über Altersarmut. Die Chance, konkret und zügig etwas dagegen zu tun, wurde im Bundestag von der Mehrheit der Abgeordneten vertan.“ Das stellte Martina Bunge nach der heutigen Parlamentsdebatte zum Thema Rente fest. Auf der Tagesordnung standen neun Anträge der Linken, darunter zur vollständigen Rücknahme der Rente erst ab 67 und zur besseren Berücksichtigung von Kindererziehungszeiten.

Foto: Natalia Rivera / commons.wikimedia.org

„Alle Parteien reden über Altersarmut. Die Chance, konkret und zügig etwas dagegen zu tun, wurde im Bundestag von der Mehrheit der Abgeordneten vertan.“ Das stellte Martina Bunge nach der heutigen Parlamentsdebatte zum Thema Rente fest. Auf der Tagesordnung standen neun Anträge der Linken, darunter zur vollständigen Rücknahme der Rente erst ab 67 und zur besseren Berücksichtigung von Kindererziehungszeiten.

Martina Bunge weiter:
„Dass auch diese beiden Anträge abgelehnt wurden, ist bezeichnend.

Die Rente erst ab 67 bedeutet für viele Menschen ein Rentenkürzungsprogramm, weil sie aus gesundheitlichen Gründen nicht so lange durchhalten können oder weil die Betriebe sie nicht mehr brauchen. Sie müssen dann in eine Rente mit hohen Abschlägen gehen oder sich mit prekären Jobs oder Hartz IV-Bezug bis zum höheren Rentenalter hangeln. Das alles wird besonders in einem Niedriglohnland wie Mecklenburg-Vorpommern zu einer Welle von Altersarmut führen.

Wenn Mütter, die ihre Kinder vor 1992 geboren haben, weiterhin benachteiligt bleiben, ist das höchst ungerecht. Die Erziehung der früher geborenen Kinder muss endlich gleich viel wert sein für die Rente der Mütter. Rund 75 Euro statt bisher nur 25 Euro pro Kind und Monat könnte vielen helfen.

Lebensleistung im Alter anzuerkennen, in Ost wie West, ist und bleibt eine unserer Kernforderungen.“

Die namentliche Abstimmung brachte folgendes Ergebnis:
Zur Rücknahme der Rente erst ab 67 (Drucksache 17/10991):
Ablehnung durch alle anderen Fraktionen (CDU/CSU, FDP, SPD, Grüne).

Entsprechend votierten auch die anwesenden Abgeordneten dieser Fraktionen aus Mecklenburg-Vorpommern mit Nein:
CDU: Lietz, Matthias; Monstadt, Dietrich; Poland Christoph; Strenz, Karin
FDP: Reinhold, Hagen
SPD: Hacker, Hans-Joachim; Steffen, Sonja
Grüne: Terpe, Harald

Zur besseren Berücksichtigung der Kindererziehung in der Rente (17/10994):
Ablehnung durch die Fraktionen von CDU/CSU und FDP.
Die Fraktionen von SPD und Grünen enthielten sich.

Das Votum der anwesenden Abgeordneten aus Mecklenburg-Vorpommern:
CDU: Lietz, Matthias; Monstadt, Dietrich; Poland, Christoph; Strenz, Karin: Nein
FDP: Reinhold, Hagen: Nein
SPD: Steffen, Sonja: Enthaltung
Grüne: Terpe, Harald: Enthaltung